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Bei wissenschaftlichen Arbeiten wie einer Bachelorarbeit oder einer Masterarbeit kann es unter Umständen sein, dass der Arbeit eine Handlungsempfehlung beigefügt werden muss. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Sie die Arbeit in einem Unternehmen schreiben oder die Arbeit einen stark praxisorientierten Bezug aufweist. Doch wenn Sie sich an ein paar Grundsätze halten, ist das Verfassen einer Handlungsempfehlung keine besonders schwierige Aufgabe.
Notwendigkeit und Umfang einer Handlungsempfehlung
Eine Handlungsanweisung ist nicht zwingender Bestandteil einer Abschlussarbeit. Vorteilhaft ist eine Handlungsempfehlung generell immer dann, wenn Sie im Rahmen Ihrer Arbeit ein eigenes Konzept entwickelt haben. Die Empfehlungen können verdeutlichen, welche praktischen Lösungen Sie vorschlagen, um bestehende Probleme zu beheben oder bestimmte Sachverhalte zu verbessern. Oftmals wird eine Abschlussarbeit auch in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen geschrieben. In einem solchen Fall dient eine Handlungsempfehlung meist dazu, aufzuzeigen, wie sich bestimmte Konzepte konkret in der Praxis umsetzen lassen.
Was den Umfang einer Handlungsempfehlung betrifft, gibt es meist keine festen Vorgaben. In der Regel beschränkt sich dieser Teil aber auf etwa 1 bis 2 Seiten. Beim Schreiben sollten Sie vor allem darauf achten, dass Sie ausschließlich Empfehlungen abgeben, die auch tatsächlich (unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen) in der Praxis umzusetzen sind. Weiterhin können Sie auch mehrere Empfehlungen zu bestimmten Sachverhalten abgeben, wenn es sich anbietet. Durchschnittlich werden etwa drei bis sieben Handlungsempfehlungen im Rahmen einer Abschlussarbeit abgegeben.
Die Handlungsempfehlung schreiben mit Beispiel
Unabhängig davon, ob es sich bei Ihrer Arbeit um eine Bachelor- oder eine Masterarbeit handelt, besteht eine Handlungsempfehlung immer aus drei Teilen:
Beschreibung der Empfehlung
In einem ersten Teil beschreiben Sie Ihre Empfehlung und zeigen auf, wie sich das von Ihnen definierte Problem lösen lässt.
Beispiel:
Um Umweltbelastungen durch Verkehr, insbesondere den CO₂-Ausstoß im innerstädtischen Raum, nachhaltig zu reduzieren, ist die Erstellung eines individuellen Maßnahmenplans unter Einbeziehung möglichst aller beteiligten Akteure förderlich.
Belege für die Empfehlung
Anschließend müssen Sie darlegen, welche Daten und Forschungsergebnisse Ihrer Arbeit Ihre Handlungsempfehlung begründen und stärken können.
Beispiel:
Die Forschungsergebnisse, vornehmlich die Erkenntnisse des zweiten und dritten Teils der Arbeit, zeigen, dass einzelne Maßnahmen in verschiedenen Städten sehr unterschiedliche Auswirkungen haben können. Die größten Erfolge konnten immer dann erzielt werden, wenn möglichst viele Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen und Ebenen entsprechende Konzepte erarbeitet haben.
Einzuleitende Maßnahmen
Im dritten und abschließenden Teil der Handlungsempfehlungen legen Sie nun dar, welche Maßnahmen Sie vorschlagen, um das beschriebene Problem zu lösen. Dieser Teil ist der wichtigste: Lassen Sie die Prüfer genau wissen, wie Sie sich Verbesserungen und Lösungen konkret vorstellen.
Beispiel:
Um ein Verkehrskonzept zu entwickeln, welches Umweltbelastungen maximal reduziert, ist es wichtig, dass so viele beteiligte Akteure wie möglich koordiniert zusammenarbeiten. Der größte Effekt lässt sich durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen, welche die individuellen Besonderheiten der jeweiligen Stadt berücksichtigen, erzielen. Nur wenn Städte und Kommunen aktive Partnerschaften mit Unternehmen eingehen, lässt sich eine nachhaltige Reduzierung von Umweltbelastungen durch den Straßenverkehr erzielen.
Abschließende Tipps:
- Orientieren Sie sich an anderen Handlungsempfehlungen.
- Formulieren Sie mit aktiven Verben und vermeiden Sie die Ich-Form.
- Geben Sie mindestens drei und maximal sieben Handlungsempfehlungen ab.
- Leiten Sie Ihre Argumente aus Ihrer Forschung ab.
- Vermeiden Sie offene Fragen am Ende Ihrer Empfehlungen.