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Bei einem Kolloquium handelt es sich im Grunde genommen lediglich um ein wissenschaftliches Gespräch zum Inhalt Ihrer Masterarbeit. Es kann sein, dass es bereits vor der Erstellung der Arbeit zu einem solchen Gespräch kommt, um etwa einen Eindruck davon zu bekommen, welches Wissen Sie bereits mitbringen. In der Regel dient das Kolloquium jedoch als eine Art mündliche Prüfung:
- Das Kolloquium ist auch als Verteidigung der Abschlussarbeit bekannt.
- Das Gespräch dauert ca. 60 Minuten.
- Zu Beginn eines Kolloquiums werden die Kernaussagen der Masterarbeit präsentiert.
Die Gesprächsteilnehmer/innen sind auf Sie und Ihre Prüfpersonen begrenzt. Es ist allerdings möglich, dass Zuhörer/innen der Prüfung beisitzen. Dies kommt zum Beispiel dann vor, wenn Ihre Arbeit eine sehr progressive und neue These vertritt.
Das erwartet Sie im Kolloquium
Das gesamte Gespräch wird etwa 60 Minuten dauern, kann aber auch mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen. Nach der Vorstellung der Masterarbeit beginnt die Diskussion zum Inhalt. Die Prüfer/innen stellen Fragen oder kommentieren Ihre Thesen und Sie sind dazu aufgefordert, adäquat zu antworten.
Es geht zum einen darum zu prüfen, ob Sie ausreichend Wissen haben, um die Inhalte zu beschreiben, zu verteidigen oder zu erklären. So wird ausgeschlossen, dass Sie die Arbeit durch Fremdhilfe erstellt haben. Zum anderen geht es aber auch darum, den wissenschaftlichen Aspekt zu diskutieren. Was hat Sie etwa dazu bewegt, eine bestimmte Forschungsmethode zu wählen? Warum haben Sie das Thema unter den gewählten Gesichtspunkten betrachtet? Und welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus den Ergebnissen?
Die perfekte Vorbereitung ist alles
Es ist keine Seltenheit, dass Studierende mit großer Unsicherheit in das Kolloquium gehen. Denn viele wissen nicht, was sie erwartet. Dabei geht es hier im Wesentlichen nur darum, das verschriftlichte Wissen mündlich zu diskutieren.
Eine gute Vorbereitung der Präsentation ist wichtig. Erarbeiten Sie ein visuell durchdachtes Präsentationskonzept. Sie dürfen Ihren Laptop dafür nutzen. Je deutlicher die Kernaussagen Ihrer Arbeit vorgestellt werden, umso leichter ist es, anschließend in ein qualifiziertes Gespräch zu geraten. Sind sich die Prüfer nicht sicher, was die relevanten Punkte sind, wird schnell die gesamte Struktur infrage gestellt. Dies sollten Sie unbedingt vermeiden.
Typische Fragen bei der Verteidigung einer Masterarbeit
Zum Zeitpunkt der Präsentation liegt die Auswertung des schriftlichen Teils in der Regel bereits vor. Wenn es Kritikpunkte an der Arbeit gibt, sind diese Ihnen also schon bekannt. Es ist wichtig, dass Sie auf diese Bereiche gut vorbereitet sind. Typische Fragen bzw. Kritikpunkte können diese sein:
- Warum haben Sie sich für die Methoden XY entschieden, wenn die Methode YX der Standard ist?
- Warum ist die Fragestellung für Sie relevant?
- Wie ordnen Sie Ihre Ergebnisse in den aktuellen Forschungsstand ein?
Darüber hinaus wird es Fragen zu spezifischen Punkten und Aussagen Ihrer Arbeit geben:
- Warum haben Sie sich an der Stelle XY dazu entschieden, nicht alle Ergebnisse zu berücksichtigen?
- Wieso verwenden Sie die Quelle XX?
- Weshalb wird die Arbeit von XXX nicht in der Diskussion genannt?
Wenn Sie sich bereits bewusst darüber sind, dass Sie zum Teil auf kontroverse Entscheidungen gesetzt haben, sollten Sie sich auf diese besonders gut vorbereiten.